Manchmal fragen mich Menschen, was ich eigentlich genau mache. Dann sage ich oft, dass ich das gar nicht so konkret sagen kann. Irgendwie alles. Dann denke ich, “Gott, das klingt so oberflächlich” - aber das stimmt auch nicht. Ich glaube es geht heute vielen von uns so. Dafür gibt es jetzt auch einen Begriff: Slasher/in.
Es ist gar nicht, dass ich mich nicht entscheiden könnte und von allem so ein bisschen mache. Nee, ich schmeiß mich dann auch einhundertprozentig rein in die Dinge. Daraus ziehe ich aber auch enorm viel Energie. Ich glaube, das ist typisch für meine Generation: Und so bewege ich mich zwischen Beraterin, Autorin, Aktivistin und Modemädchen fließend hin und her.
Dat schärft auch de Resilienzfähigkeit.
Ich berate Unternehmen im Bereich Textilien & Nachhaltigkeit und greife dabei auf mehr als zehn Jahre Erfahrungen als Unternehmerin zurück. Ich habe selbst mit 25 Jahren mein erstes eigenes Unternehmen gegründet "Kleiderei" und sechs Jahre als Geschäftsführerin geführt. Dieses Wissen gebe ich jetzt weiter, zu meinen Kund:innen gehören Modelabels und Lifestyle-Brands von Start-up bis Corporate, sowie NGOs, NPOs.
Meine eigenen Geschichten reflektiere ich gerne im Schreiben. Im Sommer 2021 ist mein erstes Buch "Das Bio-Pizza Dilemma: Der überraschende Weg zu mehr Nachhaltigkeit" erschienen, das ich zusammen mit Robin Haring geschrieben habe. Die Kombination aus Schreiben und mit meinem Wissen andere Unternehmer:innen, Gründer:innen oder Menschen voranzubringen ist mein Antrieb.
Ein weiteres wichtiges Thema in meinem Leben ist der Aktivismus. Es stellt sich ja zurecht die Frage, ob Aktivismus nicht eigentlich total eigennützig ist. Ich engagiere mich sehr viel und schon lange. Warum eigentlich? Mich für die Revolution einzusetzen, die Welt mit zu gestalten, als Aktivistin, das gibt natürlich auch Hoffnung.
Aktivistin zu sein hilft mir, das Leben zu feiern und trotzdem zu wissen, dass es eine absolute Luxus-Situation ist.
Und ich hoffe, dass ich daran etwas ändern kann.